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Neueste Informationen            24. Februar 2021
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Wilhlem Hein Krahn
Ein Lebensbild
Er war Isenburger und bleibt Isenburger: Wilhelm Hein Krahn, der am 9. Juni 1934 geboren wurde und am 21. Mai 2012 nach langer, schwerer Krankheit diese Welt verließ hat nicht nur menschliche Spuren in seiner Heimatstadt hinterlassen, sondern auch Zeichen im kulturellen Leben gesetzt die noch heute ihre Strahlkraft nicht verloren haben. Seine Wurzeln hatte er in der Möbelschreinerei Gessmann in der Ludwigstraße. Hier entwickelte er auch sein letztes Projekt, das ihm sehr am Herzen lag. Bevor er es vollenden konnte, verlor er den Kampf gegen den Tod. Wilhelm Hein Krahn wollte in der ehemaligen Schreinerei die räumlich von imposanter Größe ist ein Künstlerhaus aufbauen. Seine Frau Juliane hat seinen letzten Wunsch in den vergangenen Monaten in die Tat umgesetzt. Heute haben in dem Haus bereits einige Künstler mit verschiedenen Stilrichtungen ein Domizil gefunden und warten noch auf weitere Kollegen. Interessenten können sich unter der Telefonnummer (0 61 02) 8 99 00 informieren. Auch der diesjährige Kulturpreisträger Uwe Gillig gehört zur Künstlerschar. Alle haben ihrem Genre entsprechende Räume bezogen und erfüllen das Erbe von Wilhelm Hein Krahn mit Leben. Frau Juliane betreut das Projekt im Sinne ihres Mannes, der bei seinem Plan an die frühere Gessmann-Galerie im gleichnamigen Einrichtungshaus dachte. Doch der Neu-Isenburger dachte auch über den Tellerrand hinaus. Er arbeitete aktiv im Vorstand des Deutschen Werkbundes Hessen und übernahm von 1997 bis 2002 den Vorsitz, blieb aber bis 2012 dem Vorstand erhalten. Als einen Glücksfall wird sein Wirken im Verband WK Wohnen beschrieben. Er war mehr als zehn Jahre im Vorstand und bis zu seinem Tode Ehrenpräsident. Außerdem war er über viele Jahre im Aufsichtsrat der WK Wohnen GmbH. Wörtlich heißt es in einem Kondolenzbrief an Juliane Krahn: „Für alle diese Ämter war er geradezu prädestiniert. Immer voller Ideen bei seinen Entwürfen und engagiert in der Umsetzung: Die Tat nach der Idee war sein Ding.“ Wilhelm Hein Krahn kann man ohne Übertreibung als einen „Allrounder“ bezeichnen. Er war in der Architektur und Innenarchitektur ebenso zu Hause wie im Möbeldesign und bei Bühnenbildern. Als Innenarchitekt gestaltete er über ein halbes Jahrhundert Innenräume für private und öffentliche Auftraggeber. Einer von ihnen war die Deutsche Zündholz AG, die lange Jahre ihren Sitz in Neu-Isenburg hatte. Hier kreierte er das Sitzungszimmer und das Direktorenhaus. Neben Möbeln und Möbelsystemen entwarf er auch Bühnenbilder. Hier trat bei seinen Arbeiten die Funktion in den Hintergrund. Bestimmende Faktoren waren die Erwartungen des Regisseurs und des Zuschauers. Hier zwei Beispiele aus seinem Werk „Ausbaugruppe Domino“: Erstellung der Design- und Innenarchitektur-Grundlage für das Kuratorium für Heimdialyse. Für das erste English Theater in der Frankfurter Kaiserstraße zeichnete er für den Umbau verantwortlich und entwarf danach auch die Bühnenbilder. Das waren nur einige wenige Ausschnitte aus dem künstlerischen Schaffen von Wilhelm Hein Krahn. Seine Werke würden noch viele Seiten füllen und selbst die würden nicht reichen. Rückblende nach Neu-Isenburg: Hier führte er mit seinem Bruder Gerhard von 1954 bis 1998 das Gessmann-Einrichtungshaus, das sich schnell zu einem der führenden Möbelhäusern in der Frankfurter Region entwickelte. Anziehungspunkt für Künstler und interessierte Kunstfreunde war auch die von den Brüdern ins Leben gerufene Gessmann-Galerie. Diese Künstler erfüllen bis jetzt das Atelierhaus mit Leben Wilhelm Hein Krahn verlor bei allem Kunstsinn aber auch den Blick für die Realität nicht. In seiner Heimatstadt plädierte er für ein modernes Stadtmarketing und brachte sich und seine Ideen in die Konzeptplanung ein. Er war in zahlreichen Fachgremien aktives Mitglied und setzte sich u. a. für die Umgestaltung des Alten Stadthauses und der Stadtgalerie über dem Bürgeramt ein. In einer Broschüre des Vereins für Geschichte, Heimatpflege und Kultur (GHK), mit dem Titel „Stationen“, Kindheit in Neu-Isenburg 1938 – 1952, berichtet Wilhelm Hein Krahn, illustriert mit zeitgenössischen Fotos über seine Kriegs- und Nachkriegserlebnisse. Interessierte und engagierte Wegbegleiterin war seine Frau Juliane, die ihren Mann bei seinen zahlreichen Aufgaben unterstützte und in der Erinnerung feststellt: „Es war bei aller Harmonie ein spannendes Leben mit Hein, der unermüdlich in seinem Schaffensdrang war. Ich bin traurig, dass er seinen 80. Geburtstag am 9. Juni nicht mehr erleben durfte.“ Wilhelm Hein Krahn wird in seiner Heimatstadt unvergesslich sein. Sein Werken und Wirken ist an vielen Stellen sichtbar. Bürgermeister Herbert Hunkel schrieb in seinem Nachruf: „Die Stadt Neu-Isenburg und ich trauern um eine herausragende, engagierte Persönlichkeit. Er hat sich in besonderem Maße für die Entwicklung seiner Heimatstadt verdient gemacht. Seine Impulse und sein Wirken prägten die lokale Kunstszene und das kulturelle Leben in Neu-Isenburg. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“